Ob sich ein Unternehmen in eher turbulenten und unsicheren Zeiten befindet oder ob es einen Erfolg nach dem anderen verbuchen kann, eines bleibt immer gleich: die Ergebnisse des Unternehmens werden zum überwiegenden Teil durch Kommunikation bestimmt. Das mag überraschend klingen, sind es nicht die Maschinen, das ausgefeilte Controlling, die ständige Innovation oder doch die Mühen der Kollegen im Vertrieb, die den Erfolg ausmachen? Ja, aber dahinter steht immer wieder Kommunikation: die Fähigkeit, die Maschine zu bedienen, das Bewusstsein, worauf in jedem Moment zu achten ist, die Ehrlichkeit und das Verständnis bei der Meldung der Zahlen, das Geschick sie zu interpretieren, die Bereitschaft und die Inspiration für neue Gedanken und Erfindungen, die Repräsentation des Unternehmens nach außen, das Vertrauen, dass alle Kollegen im Außenkontakt zuverlässig ein übereinstimmendes Bild abgeben und die selbe Botschaft vermitteln: alles Kommunikation! So wie unser Körper zu mehr als 60% aus Wasser besteht, besteht jedes Unternehmen zum überwiegenden Teil aus Kommunikation.
Nun sind die Zeiten lange vorbei, in denen ein Unternehmer die komplette Kommunikation in seinem Unternehmen fest vorgeben und ständig kontrollieren konnte. Kommunikation verselbständigt sich, Kommunikation wird zu einem System, das sich in den unzähligen Mitteln und Medien versteckt, die im Unternehmen eingesetzt werden: Broschüren, Rundschreiben, Schwarze Bretter, E-Mails, Intranet, Internet uvm. Das Tückische daran ist, dass vieles über die Zeit gewachsen ist, ungeplant und natürlich. Außerdem schenken wir der Kommunikation oft wenig Beachtung, seit frühester Kindheit können wir sprechen, spätestens seit der Schulzeit auch schreiben. Daher tun wir dies in aller Regel unbewusst und intuitiv. Was schon in der einfachsten Konstellation, dem Zweier-Gespräch, nicht immer einfach ist, ist für das komplexe System Unternehmen eine kaum zu lösende Aufgabe.
Aber es klappt doch, denken die meisten, wir reden doch mit einander und das Unternehmen läuft doch. Selbstverständlich stellt sich Kommunikation ein. Genau so wie sich auf einem Stück Wiese, das man unbeaufsichtigt und unbearbeitet liegen lässt, schnell und natürlich die unterschiedlichsten Pflanzen und Gräser einfinden und zu blühen anfangen. Aber als Unternehmer muss man sich fragen, ob das eigene Unternehmen ein Stück Ökowiese, ein Schlossgarten oder ein Hochleistungsacker sein soll. Und selbst aus der Ökowiese wird der verantwortungsvolle Gärtner versuchen, den Bärenklau fern zu halten. Denn obwohl alles von alleine wächst, braucht es für die Pflege und Steuerung doch erfahrene und engagierte Gärtner.
Um den Wildwuchs in der Kommunikation zu bändigen empfehlen sich 4 Schnitte:
Das Schöne daran ist, dass jeder Schnitt – um in der Garten-Metaphorik zu bleiben – für besseren Ertrag sorgt. Allerdings ist es leider wie jeder Garten auch immer eine Sisyphos-Arbeit, denn Kommunikation ist unvermeidlich und in diesem Moment treiben in Tausenden Unternehmen schon wieder fehl- und nicht geplante Kommunikationsaktivitäten wunderliche Blüten.
Dr. Klaus M. Bernsau,
guter Kommunikationsberater und mäßiger Hobbygärtner
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