Hier nochmal in aller Kürze die Ideen, die ich am 11.3.2015 zur Diskussion gestellt habe.

Dos:

  1. VERSUCHEN
    Jeder, der als mittelständischer Unternehmer oder kleiner Selbstständiger in einem Markt aktiv ist, in dem es mehr als 100 potentielle Kunden gibt, sollte ausprobieren, wie es sich auf Facebook anfühlt.
    Hier sind die Menschen, hier sind die Massen. Und noch gibt es keine andere Plattform mit der ich so viele Menschen auf einmal erreichen kann. Gerade wer Angst vor Zeitverschwendung hat, sollte erstmal Facebook ausprobieren, vor anderen sozialen Medien.
  2. ZUHÖREN
    Facebook und alle sozialen Medien sind kein Werbekanal. Es geht nicht darum in möglichst hoher Frequenz Meldungen abzusetzen. Es geht darum mit Menschen in einen Dialog zu kommen – durchaus mit technischen Hilfsmitteln. Aber damit das nicht schnell verpufft, ist ein wichtiger Teil der Präsenz auch das Beobachten der Aktivitäten anderer Menschen und das gezielte Eingehen darauf.
  3. ZIEL
    Erfolg in Facebook kann sich nur einstellen, wenn man sich klare Ziele setzt. Bei Zielen hat sich das SMART-Prinzip bewährt. Ziele müssen spezifisch, messbar, anspruchsvoll, relevant und terminiert sein. ‚Ich will Facebook nur mal ausprobieren‘ ist auch ein legitimes Ziel, wenn es SMART ausformuliert ist. Und es ist okay, wenn sich mit den Erfolgen und ggf. Misserfolgen die Ziele ändern.
  4. POSITION
    Wie bei jeder kommunikativen Tätigkeit von Unternehmen ist auch in Facebook zentral, dass man seine eigene Position genau kennt. Wer bin ich, was zeichnet mich gegenüber meinem Wettbewerb aus, was sollen die Leute über mich wissen. Je klarer das vorab formuliert ist, desto einfacher fallen dann die inhaltlichen Aktivitäten.
  5. TEAM
    Es macht viel Sinn, sich die Arbeit an Inhalten, das Reagieren auf Aktivitäten anderer, auf mehrere Schultern zu verteilen. Wohl dem der Mitarbeiter hat, die er in die Facebook-Arbeit einbinden kann. Aber auch Verabredungen mit dem eigenen Netzwerk über den Tausch von Inhalten, das Zuspielen von Bällen etc. hilft es enorm. Hier nützt es auch viel, wenn man seine Wettbewerber achtet und auch mal lobt .

 

Don’ts:

  1. MAUERN
    Aus der allgemeinen Angst vor Facebook – über die man lange und differenziert diskutieren könnte – resultiert oft die Neigung alles Private aus den unternehmerischen Aktivitäten herauszuhalten. Aber gerade das halte ich für falsch. Lange bevor es Facebook gab, haben erfolgreiche Vertriebler immer betont, wie wichtig das Zwischenmenschliche, das Private für ihren Erfolg ist. Wenn der Generaldirektor in dieselbe Grundschule gegangen ist, dasselbe exotische Hobby pflegt und im selben Krankenhaus Zivildienst gemacht hat, dann ist der Auftrag schon halb in der Tasche. Warum sollten wir diese Erkenntnis nicht auch in Facebook ausnutzen? Wo gerade diese Verknüpfung von privat und geschäftlich viel eleganter und zwangloser gelingen kann, als in den 5 Minuten, in denen man plötzlich im Büro des vorher völlig unbekannten Generaldirektor steht.
  2. SCHLAMPEN
    Wenn die erste Scheu vor Facebook gefallen ist, loten Neulinge gerne aus, was alles so geht. Dabei werden oft unglückliche Fehler gemacht und in der ganzen Begeisterung über die Leichtigkeit des Mediums vergessen, dass Facebook gerade für Unternehmer kein rechtsfreier Raum ist. Die AGBs von Facebook, das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb oder das Urheberrecht sollten man schon im Blick haben, wenn auf einmal Gewinnspiele und Sonderangebote in Facebook platziert werden.
  3. GEIZ
    Facebook kostet Zeit und überraschender Weise auch Geld. Hier darf man in der Anfangsphase nicht zu geizig sein. Wie beim Sport wenn noch alles etwas ungelenk und wenig routiniert ist, kostet es halt mehr Kraft und Energie. Man muss sich bewusst sein, dass Facebook eine Investition ist. Aber wenn man ein klares Ziel hat, ist man auch in der Lage zu erkennen, ob sich die Investition lohnt und wo man nach einer Weile nachsteuern und optimieren kann
  4. STRESS
    Es sind unheimlich viele Menschen mit guten Ratschlägen unterwegs, die einem genau sagen, was man posten soll, wie und wann. Von diesen Ratschlägen darf man sich aber nicht verrückt machen lassen. Man muss sich ausprobieren und seinen Stil finden. Die eigene Position und das eigene Ziel stehen ganz oben. Natürlich sollten man offen sein für Tipps und Hilfestellung – aber entspannt.
  5. UNGLÜCK
    Es ist keine Schande wieder aus Facebook rauszugehen, wenn man feststellt, dass es nicht den erhofften Erfolg bringt oder dass es nicht zum persönlichen Arbeitsstil passt und dass man die Facebook-Arbeit auch nicht an professionelle Kräfte auslagern kann. Wenn das so ist, empfiehlt sich der saubere Ausstieg statt des halbherzigen Weitermachens. Sauber finde ich z.B. wenn auf einer Facebook-Unternehmensseite klar steht, dass man sich gegen Facebook entschieden hat und dass man in einem anderen Medium oder über die eigene Internetseite zu finden ist. Das wird nicht jeder honorieren, aber ist immer noch viel besser als seine Besucher vor einem unaktuellen Facebook-Profil ratlos zurück zu lassen.

Als letztes hab ich dann noch 5 Tipps für Einsteiger vorgestellt. Auch die will ich hier nicht verschweigen.

Tipps:

  1. Bilder – Bilder – Videos
    Facebook ist ein visuelles Medium. Es geht darum seine Ideen, Neuigkeiten und Meinungen in Bilder zu kleiden. Wohl dem, der schöne, vorzeigbare Produkte hat. Videos hingegen sind mit Vorsicht zu genießen. Vielen Nutzern sind sie zu lang und wer seine Nutzer da einmal gelangweilt hat, hat viel Kredit verspielt. Aber da ein Video immer auch ein Standbild mit liefert, spricht nichts gegen wirklich spannende 30 Sekunden Bewegbilder.
  2. Fragen in Posts
    Dass der Dialog das Ziel ist, drückt sich zwar banal aber wirkungsvoll darin aus, dass Fragen wirkungsvoller sind als Aussagen. ‚Mir geht es gut‘ lässt wohl die meisten Nutzer kalt. ‚Bei dem schönen Wetter geh ich erstmal 2 Stunden raus und nicht ins Büro. Wie sieht das bei Euch aus?‘ hat da ganz anderes Potential.
  3. Menschen markieren in Unternehmensposts
    Menschen sind das A und O in Facebook. Nur leider erlaubt Facebook bei Nachrichten von Unternehmensseiten anders als bei persönlichen Posts nicht das einfache Hinzufügen von Personen, die mit dem Ereignis verbunden sind. Aber es gibt einen charmanten Umweg. Das Unternehmen postet einen Betrag mit Bild und ein persönlicher Nutzer fügt dann mittel ‚Markieren‘ dem Bild Personen hinzu
  4. Go Mobile
    Facebook macht gleich mehr Spaß, geht schneller von der Hand und zeigt mehr Wirkung, wenn man dazu (auch) ein Smartphone einsetzt. Man sammelt mehr Bilder, kann Ideen schneller umsetzen und kann das eine oder andere Zeitfenster sinnvoll nutzen
  5. b.FAST Workshops
    Ganz zum Schluss einen Tipp, der ein bisschen Werbung in eigener Sache ist. Wir werden in diesem Jahr 4 sogenannte b.FAST-Workshops durchführen, die sich explizit an Facebook-Anfänger richten. In 2 – 2,5 Stunden können die Teilnehmer live eigene Erfahrungen mit Facebook sammeln, ohne sich gleich ein eigenes Facebook-Konto anlegen zu müssen. Wie geht posten, wie geht teilen. Was ist der Unterschied zwischen einem persönlichen Profil und einer Unternehmensseite/Fanpage?Die Termine für die b.FAST-Workshops sind:
  • 15.4.2015
  • 24.6.2015
  • 26.8.2015
  • 25.11.2015

Jeweils von 18.30 bis 21.00 Uhr. Das ganze findet in den Räumen von KMB| in der Biebricher Allee statt. Kosten: 50,- pro Teilnehmer inkl. Getränke. Selbst wenn Sie selbst schon Facebook-Routiniert sind, vielleicht kennen Sie jemanden, dem die b.FAST-Workshops weiter helfen können.

 

Aber natürlich bietet auch der reguläre b.FAST-Stammtisch immer eine Fülle von wertvollen Anregungen von Experten und von aktiven Facebook-Anwendern. Der nächste Stammtisch findet am 8. April 2015 statt. Wie freuen uns auf Eure/Ihre Teilnahme.

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